Hast Du auch eine Solaranlage auf dem Balkon und würdest bei Stromausfall gerne Notstrom zur Verfügung haben?
Die schlechte Nachricht ist: Dafür sind normale Balkonkraftwerke leider nicht vorgesehen.
Es geht aber trotzdem:
- Bequem und flexibel ist eine Powerstation mit Solargenerator, die du bei Stromausfall direkt an dein Solarmodul anschließen kannst.
- Ein DIY-Inselwechselrichter schaltet zwar automatisch um, ist aber aufwendiger zu installieren und im Normalbetrieb schwieriger zu handhaben.
Ich zeige dir jetzt, wofür Du bei Stromausfall Strom brauchst und wie Du dich mit einem Solargenerator oder Inselwechselrichter darauf vorbereiten kannst.
- Warum sich Balkonkraftwerke bei Stromausfällen abschalten
- Für welche Zwecke braucht man bei Stromausfall Notstrom?
- Notstrom über eine Powerstation mit Solargenerator
- Beispiel: Die passende Powerstation für mein eigenes Balkonkraftwerk
- Ein Vergleich von Powerstations für Balkonkraftwerke (2022)
- DIY-Inselwechselrichter
Links mit * sind sogenannte Affiliate- bzw. Werbe-Links. Klickst Du darauf, zahlt der Händler ggf. eine Provision. Der Preis ändert sich für dich dadurch nicht. Weitere Infos.
Warum sich Balkonkraftwerke bei Stromausfällen abschalten
Normalerweise besitzen Balkonkraftwerke einen kleinen Wechselrichter, den Du direkt an eine Wieland- oder Schuko-Steckdose anschließen kannst.
Dieser Wechselrichter schaltet sich aber bei einem Stromausfall aus Sicherheitsgründen sofort ab. Andernfalls könntest Du einen Stromschlag bekommen, wenn Du den Stecker ziehst und aus Versehen die Kontakte berührst.
Diese Sicherheitsfunktion nennt sich Netz- und Anlagenschutz (NA-Schutz) und ist sogar in der Norm VDE-AR-N 4105 für Erzeugungsanlagen am Niederspannungsnetz (also auch Stecker-Solaranlagen) vorgeschrieben.
Für welche Zwecke braucht man bei Stromausfall Notstrom?
Als nächstes solltest Du dir darüber klar werden, wofür Du den Notstrom bei Stromausfall verwenden willst. Das hilft später bei der Entscheidung, welche Powerstation mit Solargenerator Du brauchst.
Tatsächlich hat sich damit auch schon das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) beschäftigt und in der Studie Autarke Notstromversorgung der Bevölkerung fünf wichtige Kategorien identifiziert: Licht, Kommunikation, Zubereitung, Lagern und Heizen.
Licht
Moderne LED-Taschenlampen verbrauchen nur wenig Strom. Solange Du Taschenlampen und Ersatzbatterien vorrätig hast, brauchst Du deshalb für Licht nicht unbedingt Notstrom.
Kommunikation und Information
Im Notfall ist es sehr wichtig, dass Du Hilfe rufen kannst und über die öffentliche Lage informiert bleibst. Deshalb wäre es gut, möglichst viele Kommunikationsgeräte mit Notstrom versorgen zu können.
Smartphones: Solange das Mobilfunknetz funktioniert, ist dein Smartphone dein bester Helfer. Es verbraucht nur wenig Strom, muss aber regelmäßig geladen werden.
Router & Telefon: Ohne Mobilfunk besteht noch die Chance, dass dein Router ins Internet kommt und Du darüber telefonieren kannst. Router und Telefon verbrauchen im Betrieb etwa 10 Watt.
Radio: Ohne Internet- und Telefonverbindung kannst Du wichtige Informationen immer noch mit dem Radio empfangen. Dafür bietet sich ein Batterie- oder Kurbelradio an, das keinen Notstrom benötigt.
DVB-T oder Satellitenfernsehen: Als Alternative zum Radio kannst Du auch ein Fernsehsignal per Satellit oder DVB-T empfangen. Die Sat-Anlage und der Fernseher oder Monitor verbrauchen jedoch viel Strom. Ich würde etwa 100 Watt an Leistung einplanen.
Zubereitung von Lebensmitteln
Geräte für die Lebensmittelzubereitung wie Herd, Backofen, Mikrowelle oder Wasserkocher verbrauchen sehr viel Strom und benötigen eine hohe Leistung von 1000 Watt oder mehr.
Das stellt hohe Anforderungen an dein Notstromgerät, das dann sehr teuer wird. Deshalb ist es für dich eigentlich immer besser, für den Notfall einen Campingkocher oder Kohlegrill bereit zu halten.
Eine Ausnahme bilden Babykosterwärmer. Sie benötigen nur für wenige Minuten etwa 150 Watt an Leistung und sparen dir wertvollen Brennstoff.
(Gekühltes) Lagern von Lebensmitteln
Die Versorgung mit Wasser und Lebensmitteln hat die höchste Priorität. Deshalb empfiehlt das BBK auch, einen Notvorrat für 10 Tage anzulegen.
Strom benötigst Du dann eventuell zum Kühlen und Gefrieren. Leider zieht dein Kühlschrank zum Anlaufen bis zu 1000 Watt Leistung, was die meisten Solargeneratoren überfordert. Abhilfe könnte hier eine Kühlbox fürs Camping schaffen.
Heizen
Die meisten Heizungen funktionieren bei einem Stromausfall nicht mehr. Insbesondere die Umwälzpumpe verbraucht viel Strom, sodass ein Balkonkraftwerk nur selten zum Betrieb ausreicht.
Deshalb ist es ratsam, im Notfall auf die Heizung zu verzichten und stattdessen warme Kleidung und Decken zu verwenden. Den Strom kannst Du woanders sinnvoller einsetzen.
Eine Ausnahme bilden auch hier Wärmelampen für das Wickeln von Babys.
Mindestanforderungen an ein Notstromgerät
Daraus würde ich folgende Mindestanforderungen an die Notstromversorgung ableiten (natürlich hängen deine persönlichen Anforderungen von deinen eigenen Haushaltsgeräten und Wünschen ab):
- 230V Wechselstrom: Damit ich theoretisch alle Haushaltsgeräte (einzeln) anschließen kann, muss ein 230V-Ausgang (AC-Ausgang) als Haushaltssteckdose vorhanden sein.
- Leistung: Für die Kommunikation und ausgewählte Kleingeräte wie Babykosterwärmer sollten mindestens 150 Watt Leistung am AC-Ausgang bereitstehen.
- Speicherkapazität: Damit ich die Geräte etwa 2 Stunden am Tag betreiben kann, wäre eine Speicherkapazität von mindestens 200Wh, also 0,2kWh, wünschenswert.
- Gewicht: Das Notstromgerät sollte tragbar sein, damit ich es überall in der Wohnung einsetzen kann.
- PV-ladefähig: Die Notstromversorgung will ich an meinem Balkonkraftwerk laden können.
Tatsächlich können alle diese Anforderungen von Powerstations mit Solargeneratoren erfüllt werden.
Die schauen wir uns jetzt einmal genauer an.
Notstrom über eine Powerstation mit Solargenerator
Für Balkonkraftwerke sind bei Stromausfall besonders Powerstations mit Solargeneratoren geeignet. Sie lassen sich nämlich ganz einfach an dein Solarmodul anstöpseln.
Was ist eine Powerstation mit Solargenerator?
Eine Powerstation mit Solargenerator ist eine tragbare Batterie, die Du sowohl an der Steckdose als auch mit Solarmodulen aufladen kannst.
Ist die Powerstation voll geladen, stellt sie dir den Strom normalerweise über verschiedene Ausgänge wie Haushaltssteckdosen, USB-Buchsen und 12V-Kfz-Anschlüsse bereit.
Powerstations wurden ursprünglich für die Stromversorgung im Outdoor-Bereich entwickelt. Wenn Du sie bereits geladen bei dir zu Hause lagerst, hast Du damit aber auch sofort Notstrom.
Wie man eine Powerstation an ein Balkonkraftwerk anschließt
Powerstations mit Solargenerator besitzen ein sogenanntes MPPT-Solarladegerät. MPPT steht für Maximum Power Point Tracking und bedeutet, dass das Ladegerät immer genau die Kombination aus Spannung und Strom sucht, bei der das Solarmodul die höchste Leistung liefert.
Solarmodule schließt man an das Solarladegerät über einen Gleichstrom-Eingang (DC-Input) an.
Dafür braucht man meistens einen Adapter von MC4 (typischer Stecker von Solarmodulen für Balkonkraftwerke) auf den DC-Stecker der Powerstation (je nach Hersteller unterschiedlich).
Manchmal wird der Adapter mitgeliefert und manchmal muss man ihn selbst besorgen.
Das Problem mit der Eingangsspannung
Die in Powerstations eingebauten MPPT-Ladegeräte arbeiten leider immer nur in einem bestimmten Spannungsbereich. Ist die Spannung zu hoch, kann die Powerstation Schaden nehmen.
Um die richtige Powerstation zu kaufen, musst Du deshalb genau auf die maximal zulässige Eingangsspannung achten.
Schauen wir uns das doch am Beispiel meines eigenen Balkonkraftwerks einmal an.
Beispiel: Die passende Powerstation für mein eigenes Balkonkraftwerk
Mein Balkonkraftwerk hat nur ein einziges Solarmodul. Und zwar das AE335M6-60 von AE Solar.
Unter Normbedingungen stellt es die maximale Leistung bei einer Spannung von 34V (Vmp) zur Verfügung, liefert ohne Last aber auch Spannungen bis 41,5V (Voc).

In der Realität erreicht das Modul bei niedrigen Temperaturen sogar um bis zu 25% höhere Spannungen. Also würde ich mit einer maximalen Spannung von 52V rechnen.
Die günstigste Powerstation, die ich gefunden habe (August 2022), und die diese Spannung verträgt, war die Ecoflow Delta Mini*. Ihr Solar-Ladeeingang schafft Spannungen bis zu 75V und lädt die Batterie dann auch mit bis zu 300W.
Die Ecoflow Delta Mini erfüllt auch alle anderen Anforderungen, die ich an eine Notstromversorgung habe: Sie ist mit einem Gewicht von 11kg portabel, mit einer Ausgangsleistung von bis zu 1400W theoretisch sogar für Kühlschränke geeignet und mit einer Kapazität von 882Wh für viele Stunden einsatzbereit.
Ein Vergleich von Powerstations für Balkonkraftwerke (2022)
Damit Du ein Gefühl für den Markt an Powerstations mit Solargenerator bekommst, stelle ich dir nun jeweils zwei Geräte in den Leistungsklassen 300W, 200W und 100W vor.
Das Angebot an Powerstations ist sehr groß und es kommen regelmäßig neue Marken und Modelle hinzu.
Für einen ersten Überblick habe ich mich in diesem Artikel deshalb auf die 23 Modelle der Marken Jackery, Bluetti, Ecoflow und Anker beschränkt.
Aber Vorsicht: Achte vor einem Kauf auf jeden Fall darauf, dass die Spannung deines Solarmoduls kleiner ist als die maximale Eingangsspannung der Powerstation!
Powerstations für Solarmodule mit 300W oder mehr
Größter Funktionsumfang: Den größten Funktionsumfang bieten die Bluetti AC200Max*, die Jackery Explorer 2000 Pro und die Ecoflow Delta Max 2000. Während Ecoflow und Jackery mit einem niedrigeren Gewicht glänzen können, hat Bluetti die langlebigeren und sichereren Akkus eingebaut (LiFePo4).
Preis-Tipp: Das nach Herstellerpreis günstigste Modell mit 300W Solar-Ladeleistung war die Ecoflow Delta Mini*. Sie kann besonders mit ihrem geringen Gewicht von 11kg und ihrer Ausgangsleistung von 1400W punkten.
Letzte Aktualisierung am 29.05.2023 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API / Haftungsausschluss
Powerstations für Solarmodule mit 200W bis 299W
Größter Funktionsumfang: Die besten Eigenschaften in diesem Segment hat die Bluetti EB70*. Bemerkenswert sind vor allem die langlebigen LiFePo4-Akkus und die hohe Ausgangsleistung von 1000W.
Preis-Tipp: Das günstigste Modell ist die Keine Produkte gefunden.. Sie macht dafür Abstriche bei ihrer Kapazität mit nur 288Wh.
Letzte Aktualisierung am 29.05.2023 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API / Haftungsausschluss
Powerstations für Solarmodule mit 100W bis 199W
Größter Funktionsumfang: Im 100W-Segment liegt die Jackery Explorer 1000 mit einer Ausgangsleistung von 1000W und einer Speicherkapazität von 1002Wh vorne. Ihre nächste Konkurrentin Anker PowerHouse 535* kostet allerdings nur die Hälfte.
Preis-Tipp: Die Ecoflow River Mini* kostet am wenigsten, hat dafür aber auch nur eine Kapazität von 210Wh.
Letzte Aktualisierung am 29.05.2023 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API / Haftungsausschluss
So habe ich verglichen
In meinem Vergleich beschränke ich mich auf die Modelle der Marken Bluetti, Anker, Jackery und Ecoflow. Diese Marken decken nämlich das gesamte Leistungsspektrum an Powerstations mit Solargeneratoren ab und sie sind häufig im Netz zu finden.
Da wir uns besonders für die Zusammenarbeit mit Balkonkraftwerken bei Stromausfall interessieren, habe ich abgesehen vom Preis nur sechs Kriterien betrachtet: Solar-Eingang, AC-Leistung, Gewicht, Speicherkapazität und Batterie-Typ.
In der nachfolgenden Tabelle findest Du alle von mir betrachteten Modelle. Die Angaben stammen entweder von der Hersteller-Webseite oder, falls dort eine Angabe fehlte, aus dem Benutzerhandbuch (Stand 30.08.2022).
Rang | Marke & Modell | Solar-Eingang | AC-Leistung | Gewicht | Kapazität | Batterie-Typ | Hersteller- Preis |
---|---|---|---|---|---|---|---|
1 | Bluetti AC200Max | 10-145V, max. 900W | 2200 W | 28,1 kg | 2048 Wh | LiFePo4 | 2199 € |
2 | Bluetti AC200P | 35-150V, max. 700W | 2000 W | 27 kg | 2000 Wh | LiFePo4 | 1699 € |
3 | Ecoflow Delta Max 2000 | 11-100V, max. 800W | 2400 W | 22 kg | 2016 Wh | Li-Ion | 2299 € |
4 | Jackery Explorer 2000 Pro | 17,5-60V, max. 700W | 2200 W | 19,5 kg | 2160 Wh | Li-Ion | 2299 € |
5 | Ecoflow Delta Max 1600 | 11-100V, max. 800W | 2000 W | 22 kg | 1612 Wh | Li-Ion | 1799 € |
6 | Anker Powerhouse 757 | 11-30V, max. 300W | 1500 W | 19,9 kg | 1229 Wh | LiFePo4 | 1699 € |
7 | Bluetti EB70 | 12-28V, max. 200W | 1000 W | 6,2 kg | 716 Wh | LiFePo4 | 749 € |
8 | Ecoflow Delta | 10-65V, max. 400W | 1800 W | 14 kg | 1260 Wh | Li-Ion | 1449 € |
9 | Bluetti EB150 | 16-68V, max. 500W | 1000 W | 21,5 kg | 1599 Wh | Li-Ion | 1199 € |
10 | Bluetti EB180 | 16-60V, max. 500W | 1000 W | 22 kg | 1800 Wh | Li-Ion | 1399 € |
10 | Bluetti EB120 | 16-60V, max. 500W | 1000 W | 12,6 kg | 1200 Wh | Li-Ion | 1160 € |
12 | Ecoflow Delta Mini | 11-75V, max. 300W | 1400 W | 11 kg | 882 Wh | Li-Ion | 1100 € |
13 | Bluetti EB55 | 12-28V, max. 200W | 700 W | 7,5 kg | 537 Wh | LiFePo4 | 629 € |
14 | Jackery Explorer 1000 | 12-30V, max. 163W | 1000 W | 10 kg | 1002 Wh | Li-Ion | 1249 € |
15 | Anker Powerhouse 535 | 11-28V, max. 120W | 500 W | 7,6 kg | 512 Wh | LiFePo4 | 700 € |
16 | Anker Powerhouse 521 | 11-28V, max. 65 | 200 W | 4 kg | 256 Wh | LiFePo4 | 370 € |
16 | Ecoflow River Pro | 10-25V, max. 200W | 600 W | 7,6 kg | 720 Wh | Li-Ion | 799 € |
18 | Ecoflow River | 10-25V, max. 200W | 600 W | 5 kg | 288 Wh | Li-Ion | 399 € |
19 | Jackery Explorer 500 | 12-30V, max. 100W | 500 W | 6 kg | 518 Wh | Li-Ion | 660 € |
20 | Ecoflow River Max | 10-25V, max. 200W | 600 W | 7,7 kg | 576 Wh | Li-Ion | 649 € |
21 | Ecoflow River Mini | 11-39V, max. 100W | 300 W | 2,9 kg | 210 Wh | Li-Ion | 329 € |
22 | Jackery Explorer 240 | 12-30V, max. 42W | 200 W | 3 kg | 240 Wh | Li-Ion | 300 € |
23 | Bluetti AC50S | 9,6-12,6V, max. 120W | 300 W | 6,2 kg | 500 Wh | Li-Ion | 500 € |
Für die Rangfolge habe ich zuerst den Rang jedes Geräts in Bezug auf die einzelnen Kriterien ermittelt und daraus dann gleich gewichtet den Gesamtrang berechnet.
DIY-Inselwechselrichter
Es gibt auch noch eine zweite Möglichkeit, ein Balkonkraftwerk für die Notstromversorgung vorzubereiten. Dabei baut man sich seine Powerstation quasi selbst aus Komponenten zusammen und braucht dafür:
- Eine Batterie (z.B. Blei oder Lithium-Ionen)
- Einen Solar-Laderegler
- Einen Inverter bzw. Wechselrichter
Wie genau das dann aussehen könnte hat der Youtuber Andreas Schmitz sehr schön in einem Video erklärt.
Mit noch mehr Aufwand, kann man sogar einen Mikrowechselrichter integrieren:
An solchen Lösungen sollten sich aber höchstens geübte Bastler versuchen, die sich auch der Risiken bewusst sind.
Fazit
Wie Du gesehen hast, kann ein Balkonkraftwerk bei Stromausfall auch für die Notstromversorgung umgerüstet werden.
Jetzt bist Du am Zug: Welche Lösung hat dir am besten gefallen? Oder kennst Du vielleicht noch eine einfachere Möglichkeit?
Dann hinterlasse mir gerne einen Kommentar!
Frage: Am einfachsten wäre es doch rein theoretisch das Balkonkraftwerk in Ausgangsstromkreis der Powerstation einzustecken. Klappt das auch praktisch? Wenn nein, warum nicht?
Vielen Dank für die Frage! Ich interpretiere sie jetzt so, dass es darum geht, den Mikrowechselrichter des Balkonkraftwerks an den AC-Ausgang der Powerstation anzuschließen (statt an den AC-Eingang). BITTE NICHT AUSPROBIEREN. Wechselrichter sind normalerweise als Einbahnstraße konstruiert. Das heißt, der AC-Ausgang ist nicht dafür ausgelegt, Strom zu empfangen. Im schlimmsten Fall kann es bei dem Versuch zu einem Defekt und/oder Brand am Balkonkraftwerk oder der Powerstation kommen.
Frage: Wenn ich bei einem Stromausfall das Hausnetz manuell auf Notstromversorgung umschalte, anschl. mit einer Powerstation (z.B. Ecoflow Delta) oder alternativ einem Inverter-Stromerzeuger in das Hausnetz einspeise, bekommt dann der Wechselrichter des Balkonkraftwerks dadurch den Impuls, dass er auch wieder einspeisen kann? Wenn ja, funktioniert das problemlos, parallel über das Balkonkraftwerk und eine Powerstation bzw. über einen Inverter ins Hausnetz einzuspeisen? Vielen Dank
Gute Frage, aber bitte nicht ausprobieren: Das Balkonkraftwerk wird sich wahrscheinlich aktivieren und, sobald nicht genügend Verbraucher Strom beziehen, geht das Notstromgerät in Rauch auf. „Der Kanal“ hat das auf Youtube (https://youtu.be/yOCKfF6v1qc?t=1640) bereits eindrucksvoll demonstriert. Also wäre meine Empfehlung, das Balkonkraftwerk vorher vom Stromnetz zu trennen.
die Frage habe ich mir auch schon gestellt, leider habe ich von meinem Lieferanten der Balkon -Solaranlage nur die Antwort erhalten, dass er das nicht beurteilen kann.
Danke für die Beschreibung. Ist es Deiner Meinung nach denkbar, ein Balkonkraftwerk mit einer Powerstation zu konstruieren? Also: Solarpanel über MC4 an Input Solargenerator anschließen und dann den AC Output des Solargenerators an die Haussteckdose / Wielandsteckdose anschließen. Simpel gesagt: Solargenerator ersetzt Wechselrichter. Funktioniert das?
BITTE AUF KEINEN FALL TESTEN! Der AC-Ausgang einer Powerstation ist nicht darauf ausgelegt, ans Stromnetz angeschlossen zu werden. Die Mikrowechselrichter für Balkonkraftwerke synchronisieren sich mit dem Netz, was die Powerstation nicht macht. Ohne Synchronisation arbeiten Powerstation und Stromnetz gegeneinander statt miteinander (und das Stromnetz ist stärker…). Dadurch kann es zu Defekten, Stromschlägen und Bränden kommen.
Was aber möglich ist: Die Powerstation zwischen das Solarpanel und den Wechselrichter zu klemmen – https://youtu.be/ZXHAXrJS9CU
Vielen Dank für die schnelle Antwort und den Link!
Die Idee ist eigentlich realisierbar. Das solarpanel wird ohne Wechselrichter direkt in den Eingang der power station gesteckt. Die power station wird dann direkt nach vorheriger Netztrennung mit dem Hausnetz über den Ausgang der Power Station verbunden. Die power Station ist dann der 1:1 Ersatz für die Einspeisung des Netzbetreibers (meistens jedoch nur ein phasig) und wird gleichzeitig von den Solar Paneelen des balkonkraftwerkes geladen. Dabei unbedingt das IT Netz der Power Station durch Festlegung der Phase auf TN Netz bringen.
Wie bereits beschrieben, ist die ursprüngliche Idee von Frank brandgefährlich, da die Powerstation gegen das Stromnetz arbeiten würde. Als Notstromversorgung unter Verwendung eines Notstrom-Umschalters*, der die Netztrennung garantiert, wäre der Vorschlag von Sebastian wahrscheinlich akzeptabel (wie immer auf eigene Gefahr, ich bin keine Elektrofachkraft).
Servus. Möchte im meine Jackery 2000 pro mit meinem Balkonkraftwerk aufladen (pmax 340W, Volt bei pmax: 34.50V, Ampere bei pmax: 9.90A pro Panel). Jackery 2x 8mm Stecker DC Eingang. Bin mir nicht im klaren was die Jack pro Eingang verträgt. Was wäre der beste Weg? Bin kein Elektriker. Vielen Dank im Voraus! Schene Griaß
Die Jackery Explorer 2000 Pro kann laut Datenblatt am DC Eingang mit bis zu 60V laden. Also könnte man aus meiner Sicht genau EIN Solarpanel deines Balkonkraftwerks gleichzeitig anschließen (=34,5V). Dafür braucht man jedoch ein Adapterkabel. Ich würde es mit einem Adapter DC7909 zu MC4-Anschluss* zusammen mit einem DC7909 auf DC8020 Adapter* versuchen (keine Garantie, dass es klappt). Im Youtube-Kanal JayBe Outdoor TV hat sich auch jemand selbst ein Adapterkabel gebaut (auf eigene Gefahr).
Hi! Super Beschreibung!
Wenn mein Balkonkraftwerk nun eine höhere Spannung liefert, als die Powerstation verträgt, dann kann ich doch einfach um sicher zu gehen einen Teil des Solarpanels abdecken, oder?
Mit einem Multimeter müsste ich doch am Kabel des Solarpanels dann prüfen können, welche Spannung es liefert.
Gruß
Jan
Hi Jan, schöne Idee! Du solltest bei der Umsetzung aber darauf achten, alle Zellen abzudecken, die durch eine oder mehrere Freilaufdioden überbrückt sind. Andernfalls kann es zu Hotspots kommen, da die anderen Zellen versuchen würden, ihren Strom durch die verschatteten Zellen zu pressen. Grundsätzlich ist das aber ein recht experimenteller Ansatz. Deshalb würde ich das niemandem empfehlen, der (a) wenig technikversiert ist und/oder (b) auf den Notstrom angewiesen ist (die Idee ist kein Selbstläufer).
Danke für die Antwort. Würde dann alternativ ein Step-Down Abhilfe schaffen?
Z.B. sowas hier: https://funduinoshop.com/elektronische-module/sonstige/spannungsregler/dc-dc-step-down-modul-300w-20a-6-40v-auf-1.2-36v
Da bin ich leider überfragt. Ein Step-Down könnte funktionieren, aber ich weiß nicht genau, ob er gut mit dem MPPT-Regler der Powerstation zusammenarbeiten würde. Für den von dir verlinkten Step-Down muss man auch selbst ein Gehäuse bauen und ihn elektrisch verkabeln, das würde ich nur erfahrenen Bastlern empfehlen 😉
Falls Du ein Bastler bist, hier noch eine Idee, über die man nachdenken kann: Es gibt im Handel Solarladeregler, die die Spannung auf 12V reduzieren. Das könnte auch funktionieren, da die meisten Balkonkraftwerke auch mit 12V im Auto laden können.
Hallo,
Wenn mein Balkonkraftwerk nun eine höhere Spannung liefert, als die Powerstation verträgt, – gibt es keinen „Dimmer“ den ich zwischenschalten kann, der z.B. auf maximal z.B.200 Watt Leistung runterregelt, wie die Wechselrichter auf z.B. 600 Watt Maximalleistung beim Balkonkraftwerk?
Hallo Birgit, deine Idee finde ich wirklich gut! Leider kenne ich bisher auch keine gute Lösung dafür. Theoretisch könnte man so einen „Dimmer“ bauen, es gibt zum Beispiel Step-Down-Wandler oder Solarladeregler für 12V-Batterien. Leider ist mir aber kein Gerät bekannt, das für Endbenutzer geeignet wäre. Für die Ideen, die ich kenne, muss man noch selbst an der Elektronik basteln (siehe z.B. meine Diskussion mit Jan).
Meine Frage: Bei Stromausfall möchte ich mit dem Solargenerator 3 Deckenleuchten in 3 Zimmern betreiben, die ich also nicht direkt an die Haushaltssteckdose des Solargenerators anschließen kann. Könnte ich die Deckenleuchten mit einem Kabel versorgen, das ich in die Haushaltssteckdose des Solargenerators und in eine Haushaltsteckdose des Hausnetzes stecke? Das Kabel müsste also an beiden Enden den gleichen Stecker haben und alle anderen Stromverbraucher müssten abgeschaltet sein.
Vielen Dank im Voraus
Peter
Hallo Peter, das von dir vorgeschlagene Adapterkabel ist brandgefährlich und ich würde es auf keinen Fall einsetzen. Das Risiko ist einfach zu hoch, dass sich jemand an den offenen Kontakten einen Stromschlag holt (und möglicherweise stirbt). Aus meiner Sicht wäre eine sinnvolle Lösung für dein Problem der Einbau eines Notstrom-Umschalters* durch eine Elektrofachkraft. Der Notstrom-Umschalter sorgt dafür, dass niemals Netzstrom und Notstrom zusammengeschaltet werden können.
120Watt Panel (Firefly, geregelter Ausgang) an 400Watt Powerstation (XT-400) Was wäre davon zu halten an den DC Ausgang der Powerstation einen zusätzlichen Wechselrichter zu hängen der dann synchronisiert ins Netz einspeist ? Der tagsüber lädt, abends abgibt.
Gruß, Michael
Zu diesem Thema hat der Youtuber Andreas Schmitz bereits ein Video gemacht, das ich empfehlen kann: https://www.youtube.com/watch?v=ZXHAXrJS9CU
Hallo Johannes,
ich habe mir eine Powerstation und Solarmodule für die Überbrückung von möglichen Stromausfällen bestellt. Das wird ja hoffentlich meistens nicht gebraucht und darum überlege ich, wie ich noch einen zusätzlichen Nutzen daraus ziehen kann. Meine Idee wäre, die PS ständig mit den vorhandenen Solarmodulen am Balkon zu verbinden und über die Steckdosen an der PS z.B. Gefrierschrank und Heizung zu verbinden. Also ständig (jedenfalls tagsüber) laden und ständige über die AC-Stecker etwas Leistung entnehmen. Ich möchte die Module und die PS nicht mit dem Stromnetz verbinden, nur zwei oder drei Geräte in die PS einstecken. Das bringt sicher nicht die große Auslastung, aber ich dachte, das wäre ein kleiner ‚Deckungsbeitrag‘. Es ist übrigens eine PS vom Typ Bluetti AC 200max mit LIFEPO4 Technik, die nach Herstellerangaben circa 3000 Ladezyklen aushalten sollte. Weißt Du ob man das so machen kann? Kann eine PS ständig aktiv sein ohne vorzeitig zu verschleissen? Ist eine solche Nutzung (ohne Netzverbindung) erlaubt? Hast Du sonst noch ein paar Tipps in diesem Kontext für mich?
Danke im Voraus für deine Mühe.
VG Holger
Hallo Holger,
deine Idee klingt für mich plausibel und sollte funktionieren. Ich kenne auch kein Gesetz, dass dir diese Art der Nutzung verbietet. Beim Camping würde man die Powerstation ja auch so betreiben. Meine Kommentare aber bitte mit Vorsicht genießen, da ich das nicht selbst ausprobiert habe 😉
Verschleiß: Dazu kann ich dir leider keine Erfahrungswerte liefern, aber 3000 Ladezyklen sind wirklich viel. Ein 300W Balkonkraftwerk würde ja nur etwa 250 kWh im Jahr liefern, das wären ungefähr 125 Ladezyklen für die Powerstation. Sorgen machen würde mir, wenn Du die PS 365 Tage im Jahr draußen stehen lässt. Die UV-Strahlung und das Wetter (also Nässe, Frost, Temperaturschwankungen) könnten dem Gerät stark zusetzen.
Aufwand: Für mich klingt deine Idee nach viel Aufwand, da Du ständig den Ladezustand der PS im Blick haben musst, um bei leerem Akku wieder zum Netz zu wechseln. Wahrscheinlich lohnt sich dieser Aufwand nicht im Vergleich zur Ersparnis. Das Balkonkraftwerk würde dir ja auch ohne PS viel Geld sparen. Außerdem ist die PS nicht zu 100% effizient. Das heißt im Vergleich zur Netzeinspeisung verlierst Du ein bisschen was durch Verluste.
Notstromfall: Du gehst außerdem das Risiko ein, dass die PS leer ist, falls ein Stromausfall kommt. Das ist denkbar ungünstig, da Du ja genau dann den Strom bräuchtest und gerade im Winter liefert das Balkonkraftwerk sehr wenig Strom nach. Vielleicht wäre es klüger, die PS im Haus aufgeladen zu lagern und einmal alle paar Monate den Ladezustand und die Funktion zu prüfen? Dann hättest Du zumindest eine garantierte Notstromversorgung.
VG, Johannes
Hallo zusammen
hab eine Frage zum Balkonkraftwerk
es wird ja über die Steckdose mit dem Hausnetz verbunden
wie und wer regelt jetzt den Vorgang das erst Strom vom Balkonkraftwerk verbraucht wird und nicht der. normale Strom vom Stromanbieter
Der Wechselrichter deines Balkonkraftwerks ist so programmiert, dass er immer alles einspeist, was produziert wird. Die physikalischen Gesetze sorgen dann zusammen mit deinem Stromzähler dafür, dass du nur soviel Strom bezahlen musst, wie du zusätzlich dazu aus dem Netz benötigst.
Hallo zusammen,
hier mein Setup zur Notstromversorgung mit Balkonkraftwerk und Powerstation.
Ich hab mir vor einem Jahr eine Ecoflow Delta Powerstation gekauft, die ich zur Absicherung des Kühlschranks verwenden wollte, also zwischen Steckdose und Gerät geschaltet. Diese Art von USV-Dauerbetrieb funktionierte leider nicht wie erwartet, denn:
a) Meine PS hat nach einigen Stunden den AC-Ausgang abgeschaltet. Lt. Ecoflow ist dies so definiert, damit der Akku nicht ungewollt entladen wird. Ich hab die PS zu Ecoflow geschickt und nach ein paar Tagen kam sie ohne weitere Kosten mit neuer und für mich funktionsfähiger Firmware zurück. Soweit, so gut …
b) aber der Dauerbetrieb mit dem Kühlschrank scheint der PS nicht gut zu tun (Anlaufströme?!). Nach etwa einem halben Jahr ließ sie sich nicht mehr einschalten. Dann hat Ecoflow mir auf Garantie kostenlos das Gerät ausgetauscht, hat aber empfohlen, die PS nicht so im Dauerbetrieb einzusetzen.
Vom Service bei Ecoflow bin ich grundsätzlich angenehm überrascht.
Seit April habe ich nun ein 600 W Balkonkraftwerk (2*365 Wp + HM-600). Dieses läuft super im Dauerbetrieb mit dem WR am Hausnetz.
Die Powerstation wartet voll geladen auf ihren Einsatz, wenn ich sie nicht im Garten oder so verwende.
Der Notstrombetrieb sieht dann folgendermaßen aus: Die PV Module vom WR abklemmen, über zwei Y-Kabel alle Plus und alle Minus zusammenstecken und mit dem Solarladekabel in die PS einspeisen. Beim Parallelbetrieb bleibt die Spannung im zulässigen Bereich und zum Akku laden sollte nicht mehr Strom verbraucht werden, als die PS verträgt (-> erster Kommentar/Antworten beim Video von Andreas Schmitz).
Gruß Reiner
PS: Die Einspeisung messe ich mit einer Nous A1T Messsteckdose, die über MQTT die Daten an einen Raspberry Pi schickt. Zusätzlich schickt der WR seine Daten an OpenDTU und darüber auch an den Pi. Dort läuft Node-RED, damit alles hübsch auf dem Browser angezeigt wird. Das ist zwar eine ganze Menge DIY, dafür ist es garantiert China-Cloud-frei 😉
Hallo Reiner, ich bin wirklich beeindruckt von deinem Setup. Vielen lieben Dank für den Erfahrungsbericht! 🙂
Moin zusammen, habe seit letztem Jahr ein kleines Balkonkraftwerk (2*385 Wp + HM-700) im Einsatz. Bin mega zufrieden damit. Habe mir die beiden Platten aufs Dach bauen lassen und komme damit nicht so einfach an den Wechselrichter. Die Lösung vom Reiner scheidet damit leider aus. Muss dazu sagen, e-technisch bin ich eher so der Laie, arbeite mich aber ein in die Materie… 😉
Meine Hoffnung ist, irgendein „Gerät“ zu finden, in welches ich den Schukostecker meines BWs stecken kann und welches dann geladen wird. Gibt es da nicht was, was den normalen Stromkreislauf simuliert und damit den Wechselrichter austrickst? Wie sieht es zum Beispiel mit einem USV aus?
Sonnen-Grüße vom Frank
Hallo Johannes,
gibt es aus Deiner Erfahrung eine Möglichkeit, zwei Jackery SolarSaga 200 über einen Wechselrichter auch direkt mit dem Stromnetz zu verbinden, quasi wie ein kleines Balkonkraftwerk? Und wenn ja, welche Kombination wäre dafür geeignet?
Dank + Grüße
Thomas